Christian Falk beim Treppenlauf in Peking
von Walter Körner
Laufabenteuer "China World Summit Wing Hotel Vertical Run"
Christian Falk hält sich aus beruflichen Gründen bereits über ein viertel Jahr in Chinas Hauptstadt Peking auf. Dass er sich dort auch sportlich betätigt ist für den Angehörigen des Laufvereins natürlich selbstverständlich. Aber er hätte sich nicht gedacht, dass sein erster Wettkampf in China ein internationaler Treppenlauf sein würde. Am Samstag, den 3. September ging er nämlich beim "China World Summit Wing Hotel Vertical Run" mit weiteren etwa 500 Teilnehmern an den Start. Sie hatten dabei steile 330 Höhenmeter mit 2041 Stufen im 2010 fertiggestellten Hotel zurückzulegen.
Aber lassen wir Christian Falk selbst berichten:
"Ich befinde mich nun seit 3 ½ Monaten in Peking. Mein eigentliches Ziel - hier meinen ersten Marathon im Oktober zu finishen habe ich mir trotz der bis dahin guten Vorbereitung relativ schnell aus dem Kopf geschlagen. Zu schlecht sind hier die Trainingsbedingungen. Der Smog lässt einfach kein vernünftiges Training zu. Da ich aber trotzdem irgendein sportliches Ziel brauchte und durch einen Kollegen der deutschen Botschaft von einem Treppenlauf erfahren habe, meldete ich mich kurzerhand an. Erst im Nachhinein wurde mir klar, dass es sich hierbei um einen der höchsten Treppenläufe weltweit handelt.
Der Lauf ist Teil des "Vertical World Circuit" und neben u.a. New York, Sydney und Dubai eine von neun Stationen. Noch nie zuvor habe ich an einem solchen Lauf teilgenommen. Ich war echt gespannt auf was ich mich da eingelassen hatte. Einige meiner Wohnhaus-Mitbewohner erklärten mich schon für verrückt, da ich ein- bis zweimal wöchentlich das 9-stöckige Treppenhaus zu meinem Trainingsgelände erklärte. Treppe rauf, Lift runter- und das 5 bis 6 Mal am Stück. Nach Recherchen und Selbsterprobung legte ich für mich die ökonomischste Technik fest: Armeinsatz am Geländer und immer zwei Stufen auf einmal!
Am 3. September war es dann soweit – Wettkampftag. Der Start erfolgte in mehreren Gruppen mit bis zu 10 Personen in dreiminütigem Abstand. Dadurch wurde das Teilnehmerfeld entzerrt und es kam im Treppenhaus zu keinem Stau.
Nach ca. 15 Stockwerken kam ich zu dem Schluss, dass es unmöglich ist durchzulaufen. Das war weniger ein Problem der Beine als der Luft. Ich wechselte daher in einen schnellen Gang: zwei Stufen, Armeinsatz am Innengeländer. Ich fand alsbald meinen Rhythmus, den ich auch bis ins Ziel beibehalten konnte. Die Belohnung im Ziel: ein 360 Grad Rundumblick aus 330 Metern Höhe auf Peking. Da ausnahmsweise an diesem Tag sehr saubere Luft vorherrschte war das grandios!! Mit meiner Laufzeit von 15:15 Minuten war ich auch sehr zufrieden."
Und auch die Platzierung von Christian Falk war super! Er erreichte in der Kategorie (18-29 Jahre) mit dem 8. Rang ein hervorragendes Ergebnis. Das bedeutete in der Gesamtwertung Platz 30.