LVler aus Deggendorf unter den Top Ten beim Genfer Marathon

von dem Presseteam

Pavol Veres als schnellster "Nicht-Afrikaner" auf Platz 8

LVler Pavol Veres erläuft sich Platz 8 in Genf

Pavol Veres vom Laufverein Deggendorf ist in der Vergangenheit immer wieder mit hervorragenden Ergebnissen bei internationalen Halbmarathon und Marathon Veranstaltungen aufgefallen. Nun ist ihm am vergangenen Wochenende ein neuer Höhepunkt gelungen: Am 7. Mai 2017 waren in Genf ca. 2000 Läufer an den Start gegangen, um bei der widrigen Witterung mit Regen, Wind und Kälte die 42,195 km zu bewältigen. Der nasse Asphalt führte zudem zu einem rutschigen Untergrund. Soweit die Rahmenbedingungen für die von Pavol Veres angestrebte Zielzeit von 2.35 h:min.
Am Start hatte sich der Deggendorfer LVler gleich hinter die Kenianer platziert. Nach dem Startschuss ist eine Gruppe von 7 Kenianer allerdings rasch davongelaufen. Vor Veres war zu diesem Zeitpunkt nur einer "Weißer" der allerdings mit einer Pace von 3:25 min (entspricht über 17 km/h!) ein hohes Tempo vorgelegte. Zu Beginn des Rennens schätzte Veres das Tempo als zu hoch für sich ein und entschloss sich seine Kräfte einzuteilen. So musste er diesen Läufer zunächst ziehen lassen. Dann bekam der Deggendorfer Gesellschaft von einem Briten namens Ben, mit dem er plaudernd die nächsten 17 km zusammengelaufen ist, da sich beide die gleiche Zielzeit vorgenommen hatten. Auf Dauer konnte der Brite die Geschwindigkeit aber nicht halten und Veres war wieder alleine.

Pavol Veres in Genf

Beim Kilometer 26 kam dann die erste kleine Krise für den LVler. Nachdem er ein Gel und etwas Salz runtergeschluckt hatte, traten Magenkrämpfe auf. Viele Marathonläufer kennen das Problem aus eigener Erfahrung. Hier hilft es, nur mit Konzentration das Tempo zu halten, um dann bei der nächsten Verpflegungsstation mit einigen Schlucken Wasser das Wohlbefinden wiederherzustellen.
Ab etwa Kilometer 30 konnte Veres wieder den ersten weißen Läufer vor sich sehen. Etwa 500 m trennten die beiden Läufer zu diesem Zeitpunkt. Nach einem weiteren Kilometer wurde der Abstand zwischen den beiden langsam kleiner. Da der Konkurrent müde zu werden schien, konnte der Versuch einer Aufholjagd beginnen. Von nun an hieß es, die eigenen Schmerzen zu vergessen und volle Konzentration, um den Läufer noch einzuholen. Bei Kilometer 36 war die Aufholjagd schließlich erfolgreich und Veres hatte seinen Gegner tatsächlich eingeholt und unwiderruflich hinter sich gelassen. Auf den letzten 6 km konnte der Deggendorfer LVler den Abstand noch auf 4 min vergrößern.
Für Veres war es ein "Wahnsinnsgefühl" nun zu wissen, dass er der erste "Nicht-Afrikaner" ist. Das Publikum jubelte und feuerte ihn zusätzlich an, sodass er noch einen Gang zulegen und nach 2h 32min 55sek ins Ziel fliegen konnte.
Nach dem Rennen war Pavol Veres überglücklich und nahm für diese hervorragende Leistung noch Glückwünsche von allen Seiten entgegen. Bis zur wohlverdienten Ruhe musste er allerdings noch auf dem Weg zum Hotel für Fotos mit seinen neuen Fans zur Verfügung stehen.
Um diese sportliche Leistung besser einordnen zu können, sollte man vielleicht noch zwei Dinge wissen: Die Marathon Olympianorm des DLV für Damen liegt bei etwa 2h 30min und Dr. Veres, der als Amateur startet, geht am DONAU-ISAR-Klinikum als Neurochirurg noch einer überaus anspruchsvollen beruflichen Tätigkeit nach.

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